Document Type
Book Chapter
Publication Date
2002
Abstract
,,WER MIT den Juden kämpft, kämpft mit dem Teufel": So die Behauptung im Kommentar zu dem Film Juden ohne Maske, welcher vom Gaufilmstellenleiter Walter Böttcher im Auftrag des Reichspropagandaministeriums 1938 zusammengestellt wurde. Dieser Film sollte als Mittel der ,Volksaufkärung' über die Ziele und Beweggründe der nationalsozialistischen Politik fungieren und griff die antisemitische Fahne, die schon in der Münchener Ausstellung ,,Der ewige Jude" 1937 plakativ ausgehängt wurde, zielstrebig auf. Die Einsetzung dieses Filmes nach den Novemberpogromen im Jahr 1938 weist auf eine gezielte Taktik des Propagandaministeriums hin, vollendete Tatsachen nachträglich durch filmische Darstellungen zu rechtfertigen. Da die Nationalsozialisten die Bevölkerung aber auch auf größere Taten, die ihre Kooperation und Zustimmung erforderten, vorbereiten wollten, benötigten sie auch Filme, die sowohl die Begründung als auch die Richtigkeit der geplanten Lösung der Judenfrage überzeugend darlegten. Nach dem Angriff auf Polen 1939 war die Zeit für solche filmischen Berechtigungen reif, und 1940 erschienen gleich drei Filme, die den Antisemitismus als Grundlage des Krieges erklärten: Die Rothschilds von Erich Waschneck, Jud Süß von Veit Harlan und Der ewige Jude von Fritz Hippler.
Recommended Citation
Bower, Kathrin M. "Wahr Spricht, Wer Scahtten Spricht": Die Angst Vor Der Unbestimmbarkeit in Der Darstellung Des Holocaust." In Kulturelle Repräsentationen Des Holocaust in Deutschland Und Den Vereinigten Staaten, edited by Klaus L. Berghahn, Jürgen Fohrmann, and Helmut J. Schneider, 1-22. New York: Peter Lang, 2002.
Publisher Statement
Copyirght © 2002, Peter Lang. This chapter first appeared in Kulturelle Repräsentationen des Holocaust in Deutschland und den Vereinigten Staaten.
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